Koenig & Bauer Durst GmbH
Friedrich-Koenig-Str. 4
97080 Würzburg
Tel.: +49 931 909 0
E-Mail: info@koenig-bauer-durst.com
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Die maßgeblichen Trends und Herausforderungen, die die Zukunft der Faltschachtelherstellung prägen, wurden letzten Monat von Koenig & Bauer Durst in Radebeul, identifiziert und diskutiert. Rund 100 interessierte Faltschachtelhersteller aus ganz Europa und Nordamerika nahmen waren selbst Teil der spannenden Diskussionen rund um die neusten Technologien und erhielten einen interessanten Einblick in die Produktpalette von Koenig & Bauer Durst .

VariJET 106 Open House: Hauptredner Dr. Sean Smyth (links) mit Robert Stabler bei der Veranstaltung
Ralf Sammeck (CEO, Koenig & Bauer Sheetfed) eröffnete gemeinsam mit Robert Stabler (Managing Director, Koenig & Bauer Durst) die Veranstaltung. Dr. Sean Smyth (Drucktechnologe, Smithers) hob in seinem Impulsvortrag die entscheidenden Trends hervor, die das heutige Verpackungsumfeld beeinflussen. Darunter gehören Nachhaltigkeit und der Beitrag der Faltschachtelproduktion in einer Kreislaufwirtschaft. Zudem erläuterte er die Vorteile des Digitaldrucks, der den Bedarf an Druckplatten, Wasser und Chemie entfallen lässt, die Einrichtungszeit minimiert und den Abfall entlang der Wertschöpfungskette reduziert sowie gleichzeitig die Reaktionsfähigkeit der Produktion auf die sich schnell verändernde Nachfrage verbessert.
Außerdem erklärte Smyth die Auswirkungen der Mikro- und Makroökonomie, basierend auf demografischen Verschiebungen, dem Wachstum finanzstarker, gebildeter Verbraucher bis hin zu sich veränderten Altersprofilen der Bevölkerung. Smyth erläuterte darauf aufbauend, wie sich die verpackungsspezifische Technologie im Druck kontinuierlich weiterentwickeln muss, um mit höheren Qualitäten und kleineren Stückzahlen der flexiblen und anspruchsvolleren Konsumentenschaft Schritt halten zu können. Weiteres sprach er über die europäische und amerikanische Gesetzgebung, die die Druckanforderungen insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit prägt, sowohl in Bezug auf die Informationen auf der Verpackung als auch auf deren Entsorgung.
Diese Entwicklung sei verbunden mit einem positiven Wachstum für Faltschachtelhersteller im Jahr 2022, so der Experte. Es wird erwartet, dass sich dieses Wachstum fortsetzt, denn bis 2028 soll die Faltschachtel das Äquivalent von einer Milliarde A4-Drucke erreichen. Für das digitale Faltschachtelvolumen in Nordamerika und Europa wird bis 2027 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von knapp 20 % prognostiziert.
Gleichzeitig sinkt jedoch die Größe der durchschnittlichen Auflagen, da die Endkunden vermehrt kleine und mittlere Aufträge ordern. Smyth zeigt, dass die Kombination aus diesen beiden Entwicklungen zu einer Erhöhung des gesamten Auftragsvolumens von 26 % auf 29 %, führen kann und somit 20 Millionen zusätzlichen Jobs entspricht, die es effizient zu verarbeiten gilt.

Maik Laubin (Global Sales, VariJET 106) und Pierre Hertzel (Productmanager VariJET 106) präsentierten auf der Veranstaltung
Wie sich diese beeindruckende Anzahl an Jobs mit kleineren und mittleren Auflagen effizient bewältigen lässt, erläuterte Robert Stabler in einem Business Case. Im Fokus stand hierbei der Digitaldruck für den Faltschachtelmarkt, der hierfür eine hervorragende Lösung für Faltschachtelhersteller bietet, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Er betont dabei, wie die neueste Technologie der modularen VariJET 106, die sowohl Offset- als auch Flexodruckfunktionen in sich vereinen kann, die Zukunftssicherheit von Investitionen erhöht.
Besonderheiten der VariJET 106 sind unter anderem das B1-Format mit einer Druckgeschwindigkeit von 5.500 Seiten pro Stunde, welche eine unkomplizierte Produktion von saisonalen und personalisierten Verpackungen in kleinen Auflagen ermöglicht. Aber auch die eigens hierfür entwickelte wasserbasierte, lebensmittelkonforme und deinkbare Tinte sind zu nennen. Sie zeichnet sich hervorragende Abriebeigenschaften aus und gewährleistet eine lebensmittelsichere Produktion, die den aktuellen sowie zukünftigen gesetzlichen und ökologischen Standards entspricht.

VariJET 106: Nutzung des Know-hows und der Erfahrung von Durst und Koenig & Bauer, zwei Giganten der Druck- und Verpackungsindustrie
Die VariJET 106 verbindet das Know-how und die Erfahrung von Koenig & Bauer im Offsetdruck mit den Digitalen Technologien von Durst im Inkjetbereich. Dies ermöglicht die Umsetzung von Offset-Qualität bei gleichzeitiger Flexibilität des Digitaldrucks, sodass die Kunden neue, hochflexible Geschäftsmodelle entwickeln können. Die Maschine basiert auf der Standard-Hochleistungsmaschine Rapida 106 von Koenig & Bauer und verfügt über Standardkomponenten für Anleger, Priming, Lackierung und Auslage. Sie beinhaltet die Durst Druckkopf-Elektronik, den firmeneigenen Workflow und die RIP-Technologie.
Das revolutionäre Durst Software Ecosystem deckt alle relevanten Aspekte eines modernen Unternehmens in der Druckbranche ab. Die hochautomatisierte Datenübermittlung, -freigabe und -übergabe an die Druckmaschine wird vom Durst Workflow gesteuert. Dieser Workflow ermöglicht auch ein automatisiertes, eindeutiges Kodierungs- und Nummerierungsverfahren für Track & Trace-Anwendungen. Das optionale Smart Shop-Modul bietet ein vollständiges E-Commerce-Frontend, einschließlich Design- und Auftragsübermittlungstools. Das umfassende Analyseprogramm liefert detaillierte Leistungsdaten und KPIs, die bei der kontinuierlichen Optimierung der Druckmaschine im laufenden Betrieb unterstützen.
All dies trägt zu einer überzeugenden TCO (Total Cost of Ownership) bei, anhand derer beurteilt werden kann, ob sich eine Investition auszahlt, wo der Break-Even-Punkt des Druckvolumens liegt, um eine exakte Kostenkalkulation zu gewährleisten sowie die Technologie am gewinnbringendsten einzusetzen.
Weitere Vorteile des Digitaldrucks, wie die digitale Just-in-Time-Druckproduktion zur Verringerung von Lagerkosten und Ausschuss beitragen kann, wurden ebenfalls während einer Podiumsdiskussion diskutiert.
Die Veranstaltungsteilnehmer sahen außerdem, wie die Druckmaschine auf Hochtouren lief und fünf Faltschachtelaufträge in etwas mehr als 15 Minuten nahtlos produzierte, inklusive automatischem Jobwechsel mit einer Höchstgeschwindigkeit von 5.500 Seiten pro Stunde. „Nicht blinzeln, sonst verpasst man es!“ Bei drei Aufträgen wurde das gleiche Material verwendet, wobei das Design und die Farbdeckung geändert wurden. Der vierte Auftrag war mit Spotlack versehen, sowie auf einem neuen Substrat mit Lackplattenwechsel unterwegs. Der letzte Auftrag beinhaltete eine Änderung der Bogengröße und eine weitere Spotlackierung.

Die Teilnehmer wurden Zeuge von automatischen Auftragswechseln bei Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 5.500 Bogen/h auf dem VariJET 106
Bei der Veranstaltung wurden neueste Informationen über die Installation der ersten Betadruckmaschine gegeben, die noch in diesem Monat (Mai) in Betrieb genommen werden soll. Die Vorbereitungen für die Installation einer zweiten Maschine im Juni sind im Gange, und ein weiterer Kunde plant die Produktion für das dritte Quartal. Weitere Systeme befinden sich im Bau.

Im Rahmen der Open-House-Veranstaltung konnte die Vari JET 106 aus nächster Nähe besichtigt werden.
Würzburg, Germany 04.05.2023
Koenig & Bauer Durst erweitert sein Produktionsprogramm für die VariJET 106 und reagiert damit auf die starke Nachfrage nach digitaler Produktion im Faltschachtelmarkt, die sich nach Einschätzung des Unternehmens in diesem Jahr weiter beschleunigen wird. Der Zeitpunkt dieser Ankündigung fällt mit der bevorstehenden Inbetriebnahme zweier Beta-Standorte zusammen, die Aufnahme der Produktion beim ersten kommerziellen Kunden folgt in der zweiten Hälfte dieses Jahres.
Der erste Beta-Standort für die VariJET-106-B1-Single-Pass-Digitaldruckmaschine für den Faltschachtelmarkt wird im Mai die Produktion aufnehmen. Ein zweiter Beta-Testkunde, ebenfalls aus Mitteleuropa, startet wenige Wochen später mit dem Druck. Die VariJET 106 ist die erste gemeinsame Entwicklung von Durst und Koenig & Bauer. Die Ankündigung erfolgte im Rahmen des Koenig & Bauer Durst VariJET 106 Open House, das am 26. und 27. April mit über 60 Teilnehmern in Radebeul stattfand.
Robert Stabler, Geschäftsführer von Koenig & Bauer Durst, sagte: „Basierend auf bewährter Technologie sind die Installationen der VariJET 106 ein starkes Signal an die Branche – und wir freuen uns sehr über die erzielten Fortschritte. Da wir eine relativ hohe Nachfrage sehen, fahren wir die Produktion derzeit hoch und weitere Maschinen werden in der zweiten Jahreshälfte 2023 verfügbar sein.“
Er fügte hinzu: „Die Maschinen sind auf individuelle Anforderungen zugeschnitten und bieten Unternehmen eine große Chance, ihre Produktion zu optimieren, Kosten zu senken und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle mit hohem Mehrwert anzubieten. Die VariJET 106 ist die Antwort auf genau diese Herausforderungen. Mit der Rapida-106-Technologie von Koenig & Bauer und dem digitalen Know-how von Durst vereint sie das Beste aus beiden Welten. Sie verbindet die Stärken des digitalen Inkjetdrucks mit denen des klassischen Offsetdrucks.“
Die VariJET 106 von Koenig & Bauer Durst deckt mit ihrer Ausstattung ein breites Anwendungsspektrum ab. Sie produziert bis zu 5.500 Bogen pro Stunde und arbeitet mit wasserbasierten Farben, die alle wichtigen Standards der Lebensmittelsicherheit erfüllen. Darüber hinaus sind die Druckfarben deinkable, was im Hinblick auf strengere Gesetzgebung in Bezug auf Recyclingfähigkeit und Wiederverwendung ein wichtiger Faktor für die Zukunftssicherheit einer Investition ist.
Der Branchenanalytiker und Technologieexperte Dr. Sean Smyth war der Hauptredner beim VariJET 106 Open House in Radebeul. Themen der Veranstaltung waren unter anderem Markttrends, Nachhaltigkeit, Abfallvermeidungsziele und mögliche neue europäische Vorschriften zur Recyclingfähigkeit. Ergänzend zu den Produktionsvorführungen gab es Expertengespräche zu allen Aspekten des Druckprozesses, einschließlich tiefer Einblicke in den Workflow und Analytics, die den Kunden helfen, große Mengen an Druckaufträgen in kleinen Auflagen kosteneffizient zu bewältigen.

Die Diversifizierung der Produktvielfalt im Verpackungsmarkt sorgt in Druckereien für einen stetigen Anstieg kleiner und mittlerer Auflagen. Diese Aufträge nachhaltig und effizient zu produzieren, erfordert einen objektiven und ganzheitlichen Vergleich der Druck- und Prozesskosten. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) hat Koenig & Bauer Durst vor diesem Hintergrund die Chancen und Herausforderungen von Digital- und Offsetdruck aus der Supply-Chain-Perspektive untersucht. Welche Ableitungen sich aus dieser Betrachtung ergeben und was die Ergebnisse für die Branche bedeuten, verraten Oliver Baar, Senior Product Manager, und Jochen Sproll, Strategy & Business Development Manager bei Koenig & Bauer Durst im Experten-Gespräch.
Oliver Baar: Über allem steht sicherlich die Materialverfügbarkeit der Substrate, teilweise bis hin zur Kontingentierung von Papier. Solche Engpässe befördern den Kostendruck, den die Unternehmen nicht vollumfänglich an ihre Kund:innen weitergeben können und wollen. Gleichzeitig entwickelt sich der Faltschachtelmarkt in immer kleinteiligere Auflagen, kürzere Produktlebenszyklen und noch stärkere Diversifizierung. Und nicht zuletzt kämpfen natürlich auch Druckereien mit dem Fachkräftemangel und den massiv gestiegenen Energiekosten.
Jochen Sproll: Ja, auf jeden Fall. Wir wollten aber genauer hinsehen und nicht nur die reinen Druckkosten, sondern die gesamte Wertschöpfungskette unter die Lupe nehmen. Im Blickfeld standen also unter anderem auch die aktuellen Entwicklungen und die Kosten des Abfalls in der Supply Chain. Neben der Makulatur im Produktionsprozess darf man auch die Lagerhaltung nicht außer Acht lassen. All das sind Einflussfaktoren, die darüber entscheiden, welche Losgrößen im Digital- oder Offsetdruck effizienter produziert werden können.

The whitepaper directs its focus at the entire value creation chain covered by folding carton production and examines the conditions under which digital printing is able to make use of its strengths
Jochen Sproll: Zunächst einmal war es uns ganz wichtig, bei diesem Vorhaben mit einem externen Partner zusammenzuarbeiten, der die Supply-Chain-Expertise hat, um ein wirklich objektives Bild zu zeichnen – und da sind wir auf das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund gestoßen. Wir haben dann gemeinsam ein Berechnungsmodell entwickelt, in dem die gesamte Wertschöpfungskette abgebildet ist. Dieses Modell wurde mit realen Produktionsdaten einer Druckerei, in puncto Digitaldruck mit Daten von uns sowie im Hinblick auf die kompletten Logistik- und Supply-Chain-Prozesse mit Werten von Fraunhofer gefüttert.
Oliver Baar: Der große Vorteil war, dass wir mit realen Produktionsdaten einer Druckerei arbeiten konnten. Das Unternehmen hat uns einen ungefilterten Einblick in seine Prozesse, in Kosten- und Auflagenstrukturen gegeben, sodass es keine theoretische Untersuchung blieb, sondern eine Real-Case-Betrachtung eines potenziellen Anwendungsbetriebs ist. Daher ist die Studie weit mehr als ein reiner Kostenvergleich von Maschinen – sondern ein Vergleich über den kompletten Herstellungsprozess inklusive der damit verbundenen Supply Chain. Es sind insbesondere die vor- und nachgelagerten Prozesse, die einfach eine signifikante Rolle für eine fundierte Gegenüberstellung spielen. Und das macht das Whitepaper so spannend.
Oliver Baar: Nun, der Digitaldruck hat zweifellos sehr große Vorteile. Er ist schnell, er ist flexibel, er ist individuell. Aber es gibt auch potenziell problematische Faktoren. Denken Sie allein an die Logistik. Wenn Sie häufiger kleine Aufträge produzieren, bedeutet das auch mehr Transporte. Auf der anderen Seite vermeiden Sie im Digitaldruck unnötige Überproduktionen und Abfall. Beide Seiten müssen bei einem Vergleich berücksichtigt werden. Und deshalb halte ich die Untersuchung, wie wir sie hier durchgeführt haben, für sehr objektiv und wertvoll für die Branche zur Bewertung ihrer Abfall- und Nachhaltigkeitsbilanz.
Jochen Sproll: Definitiv! Sogar in zweierlei Hinsicht. Nachhaltigkeit ist eine der drei Säulen der Exceeding-Print-Strategie von Koenig & Bauer, aber auch eine der ganz wesentlichen Anforderungen, die unsere Kund:innen aus dem Markt erhalten – und zwar klar belegbar über Zertifikate oder andere Nachweise. Das bedeutet, unsere Aufgabe als Maschinenbauer ist es, unseren Kund:innen nicht nur die technisch beste, sondern auch die beste Lösung für eine nachhaltige Produktion zu bieten. Und da zeigt sich zum Beispiel, dass wir im Digitaldruck bei kleinen Losgrößen durch die kürzeren Rüstzeiten doch ganz erheblich sparen können – je weniger Makulaturbögen beim Rüsten auf den Müll fliegen, desto weniger Tinte und Substrat verschwenden wir auch. Und zudem können sowohl Druckereien als auch Markenartikler ihre Lagerhaltung reduzieren, wenn sie Aufträge nicht mehr überproduzieren, sich einen Vorrat ins Lager legen und potenziell auch wieder wegwerfen müssen. Diese Einsparung spiegelt sich natürlich kosten- und nachhaltigkeitsseitig wider.
„Unsere Aufgabe als Maschinenbauer ist es, unseren Kund:innen nicht nur die technisch beste, sondern auch die beste Lösung für eine nachhaltige Produktion zu bieten.“ – Jochen Sproll
Jochen Sproll: Generalisieren lässt sich das natürlich nicht. Aber die Untersuchung hat gezeigt, dass sich bei Berücksichtigung aller Prozesskosten eine digitale Maschine wie unsere VariJET 106 für mittlere Auflagen lohnen kann. Oft blickt man ja nur auf die reinen Druckkosten. Die Schwelle, ab der es sinnvoll ist, digital zu drucken, liegt dann oft um die 3.000 Bogen. Berücksichtigt man aber die gesamten Prozesskosten, verschiebt sich der Break-Even-Point in den Bereich zwischen 6.000 und 10.000 Bogen.
Oliver Baar: Und das wiederum eröffnet den Druckereien auch ganz neue Optionen für ihre Bestandsmaschinen im Offset. Die Investition in eine Digitalmaschine darf nicht isoliert betrachtet werden, denn sie hat das Potenzial, das Volumen der gesamten Produktion zu erweitern. Löst eine Druckerei kleine Auflagen aus ihrer Offset-Produktion heraus und verlagert sie beispielsweise auf eine VariJET, erreicht sie damit gleich dreierlei: Durch die zusätzliche Option des Digitaldrucks schafft sie – neben den jetzt schon mehrfach genannten Vorteilen – für ihre Kund:innen ein besseres Angebot und ist gleichzeitig in der Lage, auf ihrem bestehenden Maschinenpark größere Volumina zu geringeren Kosten produzieren zu können. Der Prozessblick auf die komplette Produktionsleistung eines Betriebs ist bei einer solchen Entscheidung immens wichtig.
Oliver Baar: Definitiv. Um die Vorteile des Digitaldrucks voll auszuschöpfen, müssen auch die internen Prozesse darauf abgestimmt – gewissermaßen digitalisiert – werden. Heutzutage wird wahrscheinlich kaum noch jemand mit Auftragstaschen zur Maschine laufen, aber ein schlanker Workflow bringt ja Vorteile für die gesamte Produktion mit sich. Entscheidend ist: Produziere ich mit einer Digitalmaschine künftig mehr Aufträge als bisher im Offsetdruck, können meine Fixkosten pro Auftrag nicht die gleichen bleiben. Meine Organisation darauf auszulegen, mehr Aufträge zu verarbeiten, bedeutet auch, jeden einzelnen Job schneller durch das Unternehmen zu bringen – durch Automatisierung, durch Workflow-Systeme, über einen Web-to-Print-Shop, über gutes Reporting. Das ist eine Anforderung des Digitaldrucks, aber eben auch eine Chance für das gesamte Geschäft.
Jochen Sproll: Der richtige Einsatz der Technologie setzt eine Kettenreaktion in Gang: Markenartikler können kleinere Chargen abrufen, die Druckerei kann diese wiederum effizient produzieren, hat somit weniger Lagerhaltung und ein geringeres Obsoleszenzrisiko. Auf diese Weise entsteht weniger Abfall und das Resultat ist ein umweltfreundlicherer Gesamtprozess.
„Die Investition in eine Digitalmaschine hat das Potenzial, das Volumen der gesamten Produktion zu erweitern.“ – Oliver Baar
Jochen Sproll: Ich denke schon. In der Wellpappe haben wir ja zum Beispiel eine ganz ähnliche Situation. Auch hier macht es Sinn, den direkten Kostenvergleich um den Faktor Abfall sowie die Flexoklischeekosten zu erweitern, um ein realistisches Bild der gesamten Wertschöpfungskette zu bekommen. Mit dem Substrat selbst haben wir hier sogar noch eine weitere Variable, da im Digitaldruck aufgrund des berührungslosen Druckverfahrens der Delta SPC 130 dünnere Grammaturen eingesetzt werden können, ohne die Funktionsfähigkeit der Wellpappenverpackung einzuschränken. Auf der anderen Seite sind natürlich die Tintenkosten im Digitaldruck höher, doch die spielen nunmal in der Gesamtbetrachtung irgendwann nur noch eine marginale Rolle. Deshalb: Es lohnt sich in jedem Fall eine Betrachtung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg vorzunehmen.
Time to benefit from the production gains digital transformation
Jochen Sproll, Business Development Manager, Koenig & Bauer Durst
A brand-new way of working with digital packaging
By Johannes Pieger, Digital Print Manager, Schumacher Packaging
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Rondo Ganahl, einer der führenden europäischen Hersteller von Wellpappen und Verpackungen, plant, sein 50-jähriges Jubiläum und die offizielle Einweihung einer neuen Produktionshalle. Das Investitionsvolumen beträgt 25 Millionen Euro inkl. Equipment. Die Delta SPC 130 erhält damit eine neue Heimat und wird in den Produktionsprozess optimal integriert. Das in der Steiermark beheimatete österreichische Unternehmen will von der weiterhin positiven Geschäftsentwicklung mit anhaltenden Steigerungen von 25 bis 30 Prozent pro Jahr bei den digitalen Produktionsmengen auch in Zukunft profitieren.
Das Herzstück der eigenen digitalen Produktionsanlage ist die Single-Pass-Druckmaschine Delta SPC 130 von Koenig & Bauer Durst mit wasserbasierter Druckfarbentechnologie, die neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnet und die von den Markenartiklern gewünschten Branchenlösungen für Lebensmittelverpackungen bietet. Die Delta SPC 130 wurde erfolgreich in das neue Werk überführt und die Produktion wie geplant Anfang April aufgenommen.
Die offizielle Eröffnungsfeier für das neue Gebäude soll zusammen mit der Feier zum 50-jährigen Jubiläum von Rondo St. Ruprecht im September stattfinden. Vor drei Jahren hat das Unternehmen, das Teil des aus acht Standorten in verschiedenen Ländern Europas bestehenden Rondo-Konzerns ist, in die Delta SPC 130 investiert, um in die Digitalproduktion einzusteigen – und hat diesen Schritt nicht bereut. Rund 90 Prozent des Digitaldruckgeschäfts von Rondo entfallen auf die Lebensmittelindustrie.
Rondo will die digitale Technologie mit immer kürzeren Vorlaufzeiten bei exzellenter Druckqualität auf Litho-Niveau weiter ausbauen.
Karl Pucher, Geschäftsführer bei Rondo Ganahl, St. Ruprecht, sagt: „Es ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Der Digitaldruck war vor drei Jahren angesichts einer ungewissen Zukunft ein großer Schritt für uns, aber wir haben ihn nicht bereut. Der Wandel wird durch Markenartikler vorangetrieben, die Produkte schnell auf den Markt bringen müssen. Mit Digitaldruck sind wir in der Lage, Produkte sehr schnell von der Entwicklung zum Kunden zu bringen – darunter Lindt & Sprüngli, für die Displays wichtig sind und die uns von Anfang an auf unserer digitalen Reise begleitet haben.“
„Die Zukunft gehört dem Digitaldruck – er hilft uns dabei, eine ganze Palette an neuen Kunden zu gewinnen. Qualität ist kein Gesprächsthema mehr. Die Digitalisierung stellt eine bedeutsame Entwicklung für uns dar, da wir unseren Kunden nun eine in den Gesamtprozess unserer Anlage integrierte Komplettlösung anbieten können. Die SPC 130 wird im Zweischicht-Betrieb sehr gut ausgelastet, manchmal sogar in drei Schichten. Wir haben viele Kunden in der Lebensmittelbranche und einer der Hauptgründe für die Entscheidung für Koenig & Bauer Durst sind die lebensmittelechten Druckfarben. Alle Genehmigungen, die wir für die Lebensmittelbranche benötigen, wurden uns von Koenig & Bauer Durst bereitgestellt.“
Pucher ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit Koenig & Bauer Durst ist hervorragend – wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Wir haben nicht nur eine Maschine gekauft – wir haben ein Komplettsystem erworben. Die Software ist der wichtigste Bestandteil, da sie uns hilft, Druckvorgänge zu optimieren und die Lösungen für unsere Kunden anbieten zu können.“
Robert Stabler, Geschäftsführer von Koenig & Bauer Durst, erklärt: „In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit haben wir Rondo auf jedem Schritt des Weges seit ihrem Einstieg in den Digitaldruck begleitet. Die hohe Investition in eine eigene digitale Produktionsanlage sagt eine Menge über die Entwicklung der Märkte aus – und Markenartikler sind dabei die Treiber. „Wellpappenverarbeiter erkennen zunehmend, dass sie eine hoch automatisierte, zuverlässige, vielseitige, digitale Komplettlösung für die schnelle Umsetzung von Aufträgen benötigen. Rondo ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Unternehmen einen nahtlosen Auftragsdurchlauf durch ihre Produktion sicherstellen, indem sie in automatisierte und softwaregesteuerte Arbeitsabläufe und Farbmanagementsysteme investieren.“
5 – 6 December 2022, Berlin
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Power to the project team!
Two technology leaders in printing and packaging joined forces three years ago to pool expertise and resources in a research and development project costing millions of euros. Durst and Koenig & Bauer formed the joint venture company – Koenig & Bauer Durst – in 2019. The result of their seamless integration and cooperation was the worldwide launch of the VariJET 106 in October 2021. This is the background to the challenges and their achievements.
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Digital enables a better toolset for production
By David Zwang, Principal Consultant, Zwang & Company
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