Wie der Digitaldruck die Lieferketten neu definiert
By Jochen Sproll, Business Development Manager, Koenig & Bauer Durst
Wie wirkt sich die Einführung des Digitaldrucks auf den Verarbeiter und den Kunden entlang der gesamten Lieferkette aus?
Diese Frage wollten wir beantworten, als wir das Fraunhofer IML, Europas größte Forschungseinrichtung für alle Bereiche der Logistik, mit der Erstellung eines Whitepapers beauftragten. Wir haben eng mit dem Team zusammengearbeitet, insbesondere mit Markus Witthaut, einem leitenden Wissenschaftler des Instituts.
Wir wollten eine ganzheitliche Perspektive auf die Faltschachtel-Lieferkette einnehmen. Wir wollten untersuchen, was die digitale Technologie im Vergleich zur analogen Drucktechnologie leistet und wie sie sich auf die Beschaffung, den Vertrieb, das Bestandsmanagement und die Obsoleszenz auswirkt.
Ziel war es, herauszufinden, ob es für Verarbeiter und Markeninhaber einen Punkt gibt, an dem der Digitaldruck im Vergleich zum analogen Druck besser geeignet ist.
Dies ist derzeit von besonderer Bedeutung, da Marken angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen ihre Lieferketten neu überdenken müssen. Sie brauchen mehr Agilität und Flexibilität in einer unsicheren Welt.
Natürlich wissen wir alle, dass der Digitaldruck bei sehr kleinen Losgrößen vorteilhaft ist, allein schon wegen der geringeren Einrichtungskosten.
Aber wo liegt der genaue Punkt, und wie verändert er sich bei unterschiedlichen Losgrößen? Was bedeutet das für die Verarbeiter und Markeninhaber?
Für die Studie wurden Daten aus drei verschiedenen Quellen verwendet. Brettschneider, ein Faltschachtelhersteller, stellte Daten zu seinen Produktionsanlagen zur Verfügung, Koenig & Bauer Durst teilte Farbkosten und Betriebskosten mit, Fraunhofer lieferte Logistik- und Transportkosten.
Untersucht wurden die Gesamtkosten der Lieferkette für ein breites Spektrum von Produktionslosgrößen von durchschnittlich einem B1-Bogen. Verglichen wurden analoge und digitale Druckverfahren mit einer durchschnittlichen Losgröße von 1.000 bis 40.000 Bögen.
Eine überraschende Erkenntnis war, dass selbst nach dem Break-even-Punkt für den analogen Druck die Unterschiede in einem mittleren Bereich von 6.000 bis 10.000 Bogen sehr gering waren. Betrachtet man also das Gesamtbild, nicht nur die Farbkosten, sondern auch die Veralterung und die Makulatur, so ist der Digitaldruck für kleine Losgrößen sehr gut geeignet und schneidet im mittleren Bereich gut ab. Letzteres wird noch relevanter, wenn man bedenkt, dass die Substratkosten in Zukunft weiter steigen könnten.
Dies sind nur einige Gründe, warum das White Paper zeigt, dass die Zeit für die Einführung des Digitaldrucks jetzt gekommen ist. Lesen Sie das vollständige Whitepaper https://lnkd.in/eg5mY-r4.